Impingement-Syndrom

Als Impingement wird allgemein ein Anstoßen oder Einklemmen von Weichteilgewebe bezeichnet. An der Schulter liegt meist eine Einklemmung von Gewebe zwischen Schulterdach und Oberarmkopf vor. Hier ist eine natürliche Engstelle, in der ein Schleimbeutel liegt und die Sehnen der Rotatorenmanschette hindurchziehen. Die Einklemmung kann durch eine Einengung entstehen, wenn zum Beispiel Fehlformen des Schulterdachs oder knöcherne Anbauten bei Verschleiß des Schultereckgelenks den Raum verkleinern. Möglich ist aber auch ein vermehrter Platzbedarf der Weichteile wie bei einer langwierigen Schleimbeutelreizung oder Kalkeinlagerungen. Besteht ein unausgewogenes Muskelspiel oder gar eine Instabilität der Schulter kann es zu einem funktionellen Impingement kommen.

Bei der Diagnostik stehen die Beschwerden im Vordergrund. Sie sind belastungs- und positionsabhängig. Bei der Untersuchung durch den Arzt wird versucht, die Ursache der Einklemmung zu erkennen. Typisch kann zum Beispiel der „schmerzhafte Bogen“ sein mit Schmerzangabe beim Abspreizen des Armes zwischen 60 und 120°. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine Bildgebung wie Röntgenaufnahmen der Schulter und eine Kernspintomografie (sog. MRT).

Bei der Therapie wird zunächst ohne Operation versucht, die Beschwerden zu lindern. Entzündungshemmende Medikamente oder gar Injektionen können hierbei hilfreich sein. Führt das nicht zum Erfolg, empfiehlt sich bei einem mechanischen Impingement die Arthroskopie mit Erweiterung des Raumes unterhalb des Schulterdachs. In Anschluss kann mit einem zügigen Belastungsaufbau begonnen werden. Mit einer Behandlungsdauer und einer Arbeitsunfähigkeit von 4-8 Wochen ist zu rechnen. Liegt ein funktionelles Impingement vor, steht meist die Wiederherstellung einer verbesserten muskulären Führung der Schulter im Vordergrund.

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